Vielleicht liegt es an der Nähe zum Laacher See.
Beim Vortrag im Laacher Forum führte die Reise nicht nur an die Küste Dänemarks, wo der Aussteiger Schroeter Angel-Selbstfindungsseminare anbietet. Er schenkte seinen Zuhörern auch eine Reise ins Innere und zu ganz existentiellen Fragen: Erfolg im Job? Solide Partnerschaft? Ein schöner Jahresurlaub? Alles erreicht! Aber ist das wirklich schon alles? „Welches Wort steht auf der Visitenkarte des eigenen Lebens?“, fragte der Erfolgsautor auch sein Publikum in Maria Laach. Seminarteilnehmer finden beim Angeln auf der Insel Bornholm ihr Wort: „Walflüsterer“, „Lebensberater“, „Mundwerker“, „Versöhner“, „Friedensstifter“ oder „Möglichmacher“. Aber was hat es mit dem Lebensmotto auf sich und warum haben wir es verloren? Viele haben sich und ihr Lebensmotto beim Schritt ins Erwachsensein verloren, als Eltern und Außenwelt erwarteten, dass man endlich „was Vernünftiges“ tut. „Die meisten Menschen brachen in der Pubertät ihre innere Reise ab und reisen nur noch äußerlich“, so Udo Schroeter, der das Leben als einen Zyklus sieht, vom Morgen der Kindheit, über den Sommer des Erwachsenenseins bis hin zum Herbst, dem Abend des Alters, und schließlich dem winterlichen Nachthimmel, zu dem auch das Thema Tod gehört. Udo Schroeter: „Die meisten Besucher meiner Seminare sind Leute, die in den Herbst gehen. Sie haben alles, jedoch nicht das Gefühl von Glück und Zufriedenheit.“ Dann kommen die Fragen: „Wer bin ich?“ und „Was bin ich?“ Die Antwort kann ein kleines Schlüsselwort auf der Visitenkarte unseres Lebens geben. Udo Schroeter: „Man kommt nach Hause. Jeder hat nämlich eine besondere Gabe mitbekommen. Und die erschließt sich auf der äußeren und inneren spirituellen Reise.“
Verstand, der sich zu viel mit Vergangenem beschäftigt, landet bei den alten Wunden. Beschäftigt sich der Verstand zu sehr mit der Zukunft, zeigen sich Ängste. Für Udo Schroeter ist die Visitenkarte des Lebens ein Türöffner ins Hier und jetzt, weg von der Vergangenheit und weg von der Zukunft. Das zu hebende Schlüsselwort befindet sich in der Tiefe des Herzens. Es ist gut, sich weder mit seinen alten Wunden, noch mit Zukunftsängsten zu beschäftigen. Für Udo Schroeter ist der Mensch, der sich mit seinen alten Wunden beschäftigt, kein Mann und keine Frau, „sondern ein Mensch, der die Geschichte seiner Wunden weitererzählt. Beschäftigt man sich mit den Ängsten, bleibt man ein kleines Kind.“ Besser sei es, unseren Verstand einzufangen und wieder in die Mitte des Herzens zu holen, „um in der Liebe anzukommen.“ Mit der Visitenkarte des Lebens findet der Mensch sich selbst. Oder um es mit den Worten Udo Schroeters zu sagen: „Wenn Du das Unwesentliche beiseite räumst, entdeckst Du, wer Du wirklich bist: Rückenwindgeber, Bäumepflanzer, Abenteurer oder anderes.“