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„Ich muss unbedingt ins Wasser“

„Ich muss unbedingt ins Wasser“

Rheinschwimmer Andreas Fath und sein unglaubliches Abenteuer
„Ich muss unbedingt ins Wasser“: Aber es musste für den gebürtigen Speyerer Andreas Fath schon der Vater Rhein sein.

Diesem für durchschnittliche Freizeitsportler lebensgefährlichen Abenteuer hat sich der gut durchtrainierte Chemieprofessor, Hochschule Furtwangen, gestellt. Er durchschwamm und erkundete den 1231 Kilometer langen Fluss von Quelle bis zur Mündung. Gefährlich waren die Rheinkähne, Bojen und Stromschnellen. Doch richtig erschreckt haben ihn die bedenklichen Konzentrationen an mikroskopisch kleinen Kunststoffpartikeln, Antibiotika, Drogen und Süßstoffen, so das Fazit der bei seinem Unternehmen entnommenen Wasserproben. „Wir sind im großen Maße selbst verantwortlich für das, was wir im Rhein finden“, erklärte der Professor im Laacher Forum.
Den Rhein durchschwimmen, wo er schwimmbar ist, war sein Ziel. Und so ging Andreas Fath bereits an der Quelle, am eiskalten Tomasee, ins Wasser. Schon dort finden sich Spuren unserer Zivilisation in Form von Chemikalien und Mikroplastik. Im Oberlauf ist der Fluss wild, gilt aber ab Ilanz als schwimmbar. Bereits an den ersten Staustufen sah er große Mengen an Plastikmüll: „Der Rhein ist eine riesige Plastikmühle. Man hört den Kies am Grund mahlen. Der Kunststoff wird zermahlen.“ Die mikroskopisch kleinen Teile gelangen über Fluss- und Seefische in den Menschen.
Das Mahlen vom Kies am Grund, das Rauschen des Flusses, das Motorengeräusch der Schiffe: vor allem laut ist es im Vater Rhein. Immer wieder gab es für Andrea Fath erhebende Momente, wenn ihn liebe Menschen am Ufer mit einem heißen Kaffee versorgten. Am Rhein haben ihn vor allem die geschmacklichen Unterschiede beeindruckt: „An einer Kläranlage hatte ich den Geschmack von Diesel im Mund.“ Mit seinen Anteilen an Phosphaten, Nitrat, Schwermetallen und mit seinem Sauerstoffgehalt habe der Strom durchaus Trinkwasserqualität: „Aber da gibt es noch andere Stoffe. In Köln war die Wasserqualität am schlechtesten.“
Bei seinem Vortrag sprach der Referent auch über die Gefahren als Schwimmer, dass etwa beim Stehen zwischen den Steinen im flachen Lauf die Beine gebrochen werden können oder man an Bojen hängenbleiben kann. Doch all diese Mühen waren vergessen, als sich ihm in Rotterdam der weite Blick aufs Meer öffnete und er Salzwasser schmecken konnte.
Unideologisch führte der Chemieprofessor seinen Zuhörern vor Augen, welch gefährlicher Mix sich im Rhein befindet und dass wir alle etwas dagegen tun können. Der Rhein sei ein „Patient“, vollgepumpt mit Antibiotika durch die Tierhaltung, Coffein, Diclofenac, Süßstoffen, Benzotriazol, dem möglicherweise krebserregenden Climbazol aus Antischuppenshampoos und einer besorgniserregenden Konzentration an Mikroplastik in den Fischmägen. Professor Andreas Fath: „Wasser bewegt sich im Kreislauf. Also sollten wir nicht nur unser Trinkwasser, sondern auch unser Abwasser im Auge behalten. Vielfach sind es Produkte, die wir täglich benutzen. Und unsere Kläranlagen sind noch nicht so weit, alle Stoffe zu eliminieren.“ Im Laacher Forum riet Andreas Fath, etwa auf Getränke mit Süßstoffen zu verzichten. Auch der geringere Verbrauch von Kunststoffen hilft. Kunst¬stoffe an sich seien für den Menschen nicht so gefährlich, jedoch die daran gelagerten Giftstoffe, die wir mit der Nahrung aufnehmen. Andreas Fath: „Niemand kann mit allen Wassern gewaschen sein, da wir unser Wasser ständig verändern.“

 

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Nach dem Vortrag hatten die Zuhörer die Gelegenheit, sich die im Rhein gesammelten Kunststoffpartikel sowie einige für die Verunreinigung unserer Gewässer verantwortlichen Produkte anzuschauen und darüber mit Professor Fath ins Gespräch zu kommen.
Bericht: E.T. Müller, Medienbüro Burgbrohl

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