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„Aus, Amen, Ende?“ Thomas Frings im Laacher Forum

„Aus, Amen, Ende?“ Thomas Frings im Laacher Forum

Mit Thomas Frings hatte die Buch- und Kunsthandlung Maria Laach einen bekannten Bestsellerautor und Priester ins Laacher Forum geladen. Zu seinem Vortrag waren auch einige Geistliche aus der Region gekommen, die seine Sicht von Kirche und Seelsorge kennenlernen wollten.

Schließlich berichtete der katholische Priester über seinen Leidensweg und weshalb er 2016 nach 30 Jahren als Pfarrer aufgehört hatte, aber als Priester weitermacht. Frings, 1987, geweiht, hatte noch eine Kirche mit vielen Gottesdienstbesuchern und einer großen Zahl an Amtskollegen erlebt, doch die Berufungen gingen zurück: „Wir waren 40 Priesteramtskandidaten in einem Jahrgang, rund 120 bis 130 insgesamt, heute Null!“ Diese Entwicklung macht dem Referenten zu schaffen: „Sie sind der letzte Pfarrer dieser Gemeinde. Wie fühlt sich das an? Zwei Prozent Kirchenbesuche, das ist kurz vor dem Tod. Vorher waren es 15 Prozent.“ Die Menschen sind nicht mehr an die Kirche gebunden und 25 Prozent der Eltern, die ihr Kind zur Ersten Heiligen Kommunion führen, sind aus der Kirche ausgetreten. Auf der anderen Seite aber sei die Kirche mit 25 Millionen Gläubigen eine zahlenmäßig starke Gruppe. Eltern kommen in den Kommunionsunterricht und wollen, dass ihren Kindern „Werte vermittelt werden“. Allerdings sei die Kirche keine Anstalt zur Vermittlung von Werten, sondern ein Ort der Glaubensvermittlung, führte Thomas Frings aus: „Wir haben den Satz: ‚Die Menschen da abzuholen, wo sie stehen‘ umzusetzen gelernt. Jetzt müssten wir noch den Umstand akzeptieren, dass immer mehr Menschen gar nicht dahin wollen, wo wir sie hinführen möchte, nämlich zur Mitfeier der Sakramente.“ Es sei falsch von einer Kirchenkrise zu sprechen, meinte der Geistliche. In Wahrheit sei es eine Glaubenskrise, „dass wir etwas im Angebot haben, was andere nicht vermissen. Das Reden über die Kirche entlastet beim Reden über den Glauben. So lange wir daran nichts ändern, können wir daran nichts ändern.“ Frings hält die Annahme für falsch, dass sich Glaube an der Zahl der Gottesdienstbesucher ablesen lasse. Diese Zahl sei lediglich ein Indikator für die Kirchenbindung. Und der Referent sprach in der regen Diskussion mit seinem Publikum darüber, wie die Menschen möglicherweise zu erreichen seien: „Die Leute kommen, wenn es was mit dem Leben zu tun hat.“ Der Priester betonte in Maria Laach, selbst auch keine Lösung parat zu haben. Jedoch, so Frings, gehe diese Frage alle an, denn „wir alle sind Kirche und können etwas tun.“ Eine Chance könnte die Schaffung anderer Gemeindeformen sein, eventuell neuer „Territorialgemeinden“, in denen sich die Leute treffen und selbst entscheiden, was dort geschieht. Um dem Entstehen von Neuem einen Raum zu geben, unterscheidet Thomas Frings zwischen dem von Menschen Gemachten und der Kernbotschaft der Kirche: „Wir dürfen voll Vertrauen hinter manchem, das bis hier gut war, in Dankbarkeit ein ‚Amen‘ sagen. Vielleicht wird dann auch wieder der Blick freier für den Inhalt, um den es wesentlicher geht denn um die Form. Gestärkt im Hören auf das Wort Gottes können wir voller Hoffnung zu der Erkenntnis kommen: Das ist nicht das Ende!“

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